Die AGDT hat in der letzten Zeit verschiedene Anfragen bezüglich Hautreaktionen bei der rtCGM-Systeme G6 von Dexcom erhalten. Wie wir in DiaTec weekly schon berichtet haben, hat dieser Hersteller eine Änderung bei dem Pflaster vorgenommen. Nun scheint es Patienten zu geben, die nach dem Tragen des G6 nässende, ekzematöse Stellen dort haben, wo der Glucose-Sensor aufgeklebt war.

Hier ist ein Kommentar von Stefanie Kamann, einer Dermatologin, die sich intensiv mit dem Thema Hautreaktionen bei CGM-Systemen beschäftigt hat:

„Zunächst stellt sich die Frage, ob das Ekzem zuletzt bei jedem Tragen auftrat, meist innerhalb von 1-2 Tagen. Dann spricht es in der Tat am ehesten auf ein allergisches Kontaktekzem. Meistens sind die Testmöglichkeiten – insbesondere bei niedergelassenen Hautärzten – beschränkt, d.h. nur selten liegt der spezielle Testblock Acrylate/ Kunst-und Klebstoffe vor zum Testen und es wird nur ein Standardtest möglich sein. Jedoch, auch wenn der spezielle Testblock vorliegt, sind lange nicht alle Acrylate aus Klebstoffen zum Testen verfügbar. Gegebenenfalls sollte man nochmals in einer Allergieabteilung einer Dermatologischen Klinik eine Testung durchführen lassen. Jedoch ist bisher nicht bekannt, welche Acrylate oder weiteren mögliche Allergene bei dem Pflaster sowie auf der Unterseite des Schlittens des G6 verwendet werden.

Ekzematöse Stellen sollten in jedem Falle für ein paar Tage 2 x täglich mit einem Steroid der Klasse 2-3 behandelt werden, z.B. Prednicarbat Creme. Vor Anbringen eines neuen Sensors könnten 1-2 Hübe eines Cortison-haltigen Nasensprays aufgesprüht werden.

Auf Hautschutzsprays sollte wegen der Irritation verzichtet werden und ebenfalls auf Overpatches – wegen Feuchtigkeit und zu starker Okklusion. Beim Duschen dennoch besonders darauf achten, dass das Sensorpflaster nicht nass wird (Irritation).

Wenn das alles nicht ausreicht, wäre der nächste Schritt 2-3 überlappende Hansaplast Blasenpflaster unter dem Sensor anzubringen, andere Pflaster sind ebenfalls möglich. Tegaderm bringt meiner Erfahrung nach nichts, da es zu dünn ist und außerdem permeabel für Allergene ist. Last but not least hilft leider nur die Umstellung auf ein anderes CGM-System.“

P.S: Es gibt aktuelle Publikationen zum Thema über mögliche Unterschutzpflaster auf Anfrage bei der Kollegin. Wenn Sie Interesse daran haben, melden Sie sich bei uns: info@science-co.com.

DiaTec weekly – Mai 8, 20