Fans der Serie „Homeland“ können sich sicher noch an die Episode erinnern: Ein Mensch stirbt, nachdem dessen Herzschrittmacher über eine Fernsteuerung manipuliert wurde – ein Fall von „Cyber Crime“ also. Auch im Bereich der Diabetologie wurden in den letzten Jahren bereits in mehreren Fällen Insulinpumpen gehackt. Bislang ist zu unserer Kenntnis niemand ernsthaft zu Schaden gekommen, trotzdem ist die Gefahr einer Fernmanipulation bei Diabetes-Technologie ein Thema.

Dies war wohl auch ein Grund für die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA, im September ein Treffen in der Nähe von Washington DC abzuhalten, bei dem es primär um die Involvierung von Patienten zum Thema „Cyber Security“ ging. Natürlich möchte kein Patient, dass seine Insulinpumpe oder AID-System für eine Automatisierte Insulindosierung (dies gilt auch für die selbstgebauten DIY-Systeme) von jemandem anderen „ferngesteuert“ wird.

In den USA ist es die „Diabetes Technology Society“, die sich aktiv um die konkreten Vorgaben von Produkteigenschaften kümmert, damit diese sicher genug sind. Federführend ist dabei David Klonoff aus San Francisco. Dabei besteht die Herausforderung darin, die Produkte einerseits so sicher wie möglich zu machen, gleichzeitig sollen diese aber auch eine hohe Konnektivität und Interoperabilität aufweisen. Alles soll mit Allem kommunizieren können, um die Daten für die Patienten und ihre Behandler nutzbar zu machen.

Unter solchen Bedingungen dafür zu sorgen, dass keine unerwünschten Dinge passieren, ist wesentlich, aber auch keine Trivialität. So soll gerade bei der Infusion von Insulin einerseits keine Überdosierung möglich sein, es soll aber bei einem Ausfall einer komplexen Steuerung noch eine manuelle Handhabung möglich sein, die eine minimale Insulingabe unter allen Umständen ermöglicht.

Unser Fazit: Eine Abstimmung zwischen Patienten und Herstellern in diesem Sinne erscheint als wichtig, auch um übertriebene Ängste zu vermeiden. Bei der Beschäftigung mit diesem Thema tauchte bei uns auch die Frage auf, welche Organisation in Deutschland und Europa der richtige Ansprechpartner ist, um solche Aspekte zu diskutieren?

DiaTec weekly – Okt 17, 19