Die nächste Apple Watch soll nicht-invasiv Glukose messen können.
Die großen Technologie-Schmieden sind dazu verdammt, immer neue Features in ihre Produkte einbauen, um ihrem Image gerecht zu werden. Nachdem es schon viele Jahre Aussagen dazu gab, dass Apple an einer nicht-invasiven Glukosemessung (NIGM) arbeitet, finden sich nun Hinweise im Internet, dass dies bei der Apple Watch 7 Wirklichkeit werden soll. Die nächste Generation dieser populären Smart Watch soll im Herbst dieses Jahres kommen. Für viele gesundheitsinteressierte Menschen waren durchaus die Option einer EKG-Registrierung bei der Apple Watch Series 4 oder die Möglichkeit, die Sauerstoffsättigung zu messen bei der Apple Watch 6 Kaufanreiz für die recht teuren Uhren.
In Anbetracht der Jahrzehnte, in denen viele Menschen und Firmen sehr viel Geld (diverse Milliarden Dollar) und Brain in die bislang erfolglosen Bemühungen der Entwicklung einer kleinen (!) und zuverlässigen Non-Invasive-Glucose-Monitoring (NIGM) gesteckt haben, fällt es schwer zu glauben, dass Apple nun angeblich diesen Gordischen Knoten durchschlagen hat. Aber es gilt positiv zu denken und es sind ja auch Durchbrüche bei anderen Problemen gelungen. Wenn also der optische Sensor, welcher ja schon seit der ersten Apple-Watch-Generation auf der Rückseite dieses Produktes eingebaut war, nun so getrimmt wurde, dass damit NIGM möglich wird, würde dies die Welt von SMBG und CGM ziemlich durchwirbeln.
Unklar ist, ob es eine Verbindung zu einer anderen Information gibt, die besagt, dass die kommende Samsung Galaxy Watch 4, also das koreanische Konkurrenzprodukt, auf vergleichbare Weise den Glukosegehalt in der Haut misst. Es gibt Aussagen dazu, dass die Messung bei der Samsung-Uhr auf Messung mit Raman-Spektroskopie beruht. Allerdings hat Apple vor einigen Jahren, als die Entwicklung des C8-Systems (Non-Invasive) von MediSensors eingestellt wurde, einen vergleichbaren Ansatz zugekauft.
Unser Fazit: Es gilt abzuwarten, ob diese beiden Smartwatches nun tatsächlich mit einem solchen Non-Invasive-Feature kommen und ob dies dann eine zuverlässige Glucosemessung schafft. Wenn überhaupt wird vermutlich der Glukosegehalt in der Haut nicht kontinuierlich gemessen, sondern wie bei einer konventionellen Blutglukosemessung auf Veranlassung des Nutzers. Solche „Schnappschüsse“ liefert die Apple Watch ja auch bei der Sauerstoffmessung im Blut. Eine CGM-Messung würde die Batterie in der Uhr vermutlich auch viel zu schnell entleeren. Eine Option könnte auch sein, dass diese Art der Glukosemessung zunächst gar nicht für den Bereich der Diabetestherapie intendiert ist, sondern, wie auch andere CGM-Systeme – mehr als eine Art „Wellness tool“, z.B. beim Sport genutzt wird. Dabei wären die Anforderungen von der regulatorischen Seite her an die Güte der Glukosemessung deutlich Andere, als wenn darauf basierten, Insulindosierungen festzulegen.
DiaTec weekly – Februar 19, 21
Artikel teilen & drucken
Dieser Artikel erscheint als Teil des wöchentlichen Letters zu hochaktuellen Entwicklungen im Bereich Diabetes Technologie. Nutzen Sie das untenstehende Formular um sich für den DiaTec weekly Newsletter anzumelden!
Mit freundlichen Grüßen
Damit würde die Apple Watch zum Medizinprodukt, was Apple bislang vermeidet.