Die Studie bewertete das Management von Patienten mit Typ-1-Diabetes im Hinblick auf den HbA1c und die beeinträchtigte Wahrnehmung von Hypoglykämien (Impaired Awarness of hypoglycemia, IAH) und dem Auftreten von schweren Hypoglycämien. An der Studie nahmen mehr als 2.000 Erwachsene mit Typ-1-Diabetes teil. Sie wurden in Gruppen eingeteilt, je nachdem, ob sie ein CGM-System verwendeten oder nicht. Es wurde auch berücksichtigt, ob die CGM-Nutzer für die Insulintherapie mehrere tägliche Insulinapplikationen (MDI), eine Insulinpumpe (CSII) oder ein AID-System nutzten.
Trotz Verbesserung des Glucosemanagements mit einem CGM-System erreichten 40% der Studienteilnehmer, die ein solches System nutzen, nicht ihren Zielwert beim HbA1c, bei der Gruppe der Nicht-CGM-Nutzer erreichten sogar 61% ihre Zielwerte nicht. Im Vergleich dazu erreichten nur 36% der Teilnehmer, die eine Insulinpumpe und ein CGM-/AID-System verwendeten, ihren Ziel-HbA1c-Wert nicht.
Ca. 30% der Studienteilnehmer hatten eine beeinträchtigte Wahrnehmung von Hypoglykämien, was unabhängig von der CGM-Nutzung vergleichbar war, einschließlich der Teilnehmer, die AID-System verwendeten.
Bei Betrachtung der schweren Hypoglykämien war die mittlere Anzahl des Auftretens bei den CGM-Anwendern geringer, trotzdem traten auch bei den Teilnehmern mit einem AID-System solche Ereignisse auf. Bei Nicht-CGM-Nutzern kam es zu durchschnittlich 1,83 schweren Hypos pro Jahr und bei Nutzern eines AID-Systems zu 0,82. Insgesamt traten bei einem erheblichen Anteil der Studienteilnehmer trotz der Verwendung eines CGM-Systems schwere Hypos auf, allerdings erlebten 34% der Nicht-CGM-Nutzer mindestens eine schwere Hypo pro Jahr, verglichen mit 19% der CGM-Nutzer.
Fazit: Die Autoren der Studie schließen aus ihren Ergebnissen, dass trotz des zunehmenden Einsatzes von Diabetestechnologie weiterhin ein erheblicher Bedarf an innovativen Ansätzen zur Verbesserung der Glucosekontrolle und zur Verringerung von SH bei Menschen mit Typ-1-Diabetes besteht. Dazu gehört auch eine gute Schulung, und zwar sowohl im Handling der Systeme als auch in der Anpassung an die eigene Stoffwechsellage, um schwere Glucose-Entgleisungen zu verhindern.
DiaTec weekly – September 9, 22
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